Das Unterfangen, auch nur einen groben Überblick über die Welt der Harfenmusik geben zu wollen, wäre von Vornherein zum Scheitern verurteilt.
Auch wenn wir die riesige, reiche Welt der Harfenkompositionen für die klassische Konzertharfe und Ihre Interpreten von vorneherein erst mal ausklammern -
Jede Suche nach "Harp", Harfe" oder ähnlichem bei YouTube kann Euch über Monate hinaus beschäftigen.
Ihr werdet dabei tolle Musik entdecken, auch manchmal weniger tolle Musik, manachmal Merkwürdigkeiten und Verirrungen des Geschmacks,
Esoterisches, Fantastisches , Rockiges - die Liste ist endlos.
Und welche Harfenkünstler auch immer - natürlich nach persönlichem Geschmack ausgewählt - ich Euch hier vorstellen würde : ich täte Hunderten anderer Unrecht,
indem ich sie nicht erwähne.
Und viele aktuelle tolle HarfenistInnen würden nicht auftauchen, einfach weil ich sie selbst noch nicht für mich entdeckt habe.
Ich will daher nur einige ausgewählte Links zeigen, weil Sie zu den historischen Anfängen der "Wiedergeburt der keltischen Harfe" in den siebziger Jahren zeigen.
Vielen der heutigen HarfenspielerInnen ist nämlich gar nicht so recht bewusst , dass sie zwar ein uraltes Instrument spielen ( schon die Sumerer kannten vor über 5000 Jahren die Harfe),
das auch in Europa eine wichtige Rolle hatte - vor allem auch in England und Schottland bis zum Ende des 18.Jhdts , das aber dann für 250 Jahre in den Dornröschenschlaf fiel -
weil es ab dem 18.Jhdt. durch die neuen "Pedalharfen" verdrängt wurde.
"Aufgeweckt" wurde das Instrument erst wieder ab den 70 er Jahren des 20ten Jhdts. , als man sich im Zuge der Folkbewegung der langen Harfentradition
in der Bretagne, Irland und Schottland erinnerte.
Man begann wieder, solche Harfen nachzubauen und auch originale - und neue- Musik dafür zu arrangieren und zu komponieren.
Vielleicht schmunzelt Ihr ein wenig darüber, wie diese Leute in den Siebzigern ausgesehen haben, und eventuell kommt Euch die Spieltechnik an der Harfe nicht ganz
so perfekt vor wie es Euch Eure Harfelehrerin gezeigt hat.
Aber vergesst nicht: ohne die Begeisterung dieser Menschen für die keltische Harfe und Ihre Musik -
und die Verbreitung dieses Instrumentes die dadurch ausgelöst wurde -würdet Ihr heute vermutlich keine Harfe spielen.
Die Harfe ist ein "komplettes" Instrument . Man kann Melodien spielen und sich selbst dabei begleiten. Also ideal um auch alleine zu spielen.
Ein Klassiker war in den 70 er Jahren die Aufnahmen von ALAN STIVELL:
"La Renaissance de la Harpe Celtique"- die Wiedergeburt der keltischen Harfe.
Die Aufnahmen haben viele Harfenspieler der ersten Stunde inspiriert und sind
auch 50 Jahre später noch hörenswert.
Die 4 ersten Stücke waren bereits 1964 auf einer 33 cm Platte erschienen
Alan Stivell
Wer mehr über die Geschichte des Nachbaus der ersten bretonischen Harfen in den 50 er Jahren wissen möchte, findet hier die Informationen aus erster Hand von Alan Stivell
Alan Stivell -TELENN
Noch mehr Freude macht Musik natürlich , wenn man sie zusammen mit anderen Menschen in einer Gruppe spielt.
Dabei zeigt die Harfe ihre Stärke als Begleitinstrument. Es ist recht einfach, mit der Harfe Gesang oder ein anderes Melodieinstrument nach Akkorden zu begleiten.
Kann ich nur empfehlen, sich auch damit auseinanderzusetzen.
Wichtige Protagonisten des Folkrevivals der Irischen Folkmusik waren die CHIEFTAINS"
Der Harfenspieler der Gruppe war Derek Bell, der viele Kompositionen des irischen Harfenspielers O´Carolan wieder für die keltische Harfe
arrangiert hat.
CHIEFTAINS
Auch wenn die Wurzeln des Wiederaufstiegs der keltischen Harfe in der Folkmusik der Bretagne,
von Irland und Schottland begründet sind, gab es bald Ausflüge in Popmusik, Blues und Jazz.
Die Welt der Harfe ist inzwischen Groß und bunt. Ich nenne Euch auch hier nur 2 "Klassiker":
Da gehört sicher Andreas Vollenweider dazu, der mit einer verstärkten modifizierten Konzetrharfe einen ganz eigenen Stil kreiert und einem breiten Publikum zugänglich gemacht hat.
Vollenweider
Und natürlich auch Deborah Henson-Conant, die mit Ihrer Elektroharfe die Bühnen in LasVegas rockt.
Deborah
Impressum: verantwortlich für den Inhalt Wolfgang Kerscher, Röttenbach